Schieldiagnostik
Die Schieldiagnostik dient der Beurteilung von Stellung und Beweglichkeit der Augen sowie die Überprüfung des räumlichen Sehens.
Die Verfahren
Zur Beurteilung der Augenstellung wird z.B. die Position eines Lichtreflexes auf der Hornhaut im Vergleich von rechtem und linkem Auge beobachtet oder es wird die Reaktion des Auges beim Auf- bzw. Abdecken herangezogen, um Hinweise auf eine eventuelle Schielstellung zu bekommen. Bei der Untersuchung muss der Patient Objekte in unterschiedlichen Entfernungen fixieren, da die Abweichung von der normalen Augenstellung in Ferne und Nähe unterschiedlich ausgeprägt sein kann.
Die Beweglichkeit der Augen wird geprüft, indem der Patient nach Aufforderung (oder z.B. im Kleinkindalter auch spontan) bewegte Objekte - möglichst bei ruhig gehaltenem Kopf - mit den Augen verfolgt.
Verschiedene Tests ermöglichen eine Bestimmung der Qualität des räumlichen Sehens (z.B. 3D-Sehen), in manchen Fällen muss der Patient dazu spezielle Brillengläser vorgesetzt bekommen.
Die Untersuchungen werden entweder im Rahmen der normalen Sprechstunde ausgeführt oder die Patienten werden in eine gesonderte Sprechstunde einbestellt - die sogenannte "Sehschule" - in der eine speziell ausgebildete Orthoptistin den Arzt bei der Untersuchung der Patienten unterstützt.
Eine Schieldiagnostik sollte durchgeführt werden bei:
- Beschwerden, die durch eine Störung der Zusammenarbeit beider Augen hervorgerufen sein könnten
- Sehen von Doppelbildern
- Schmerzen bei Augenbewegungen
- Kopfschmerzen
- Störungen der Sehentwicklung bzw. einseitiger Sehschwäche
- Zustand nach Schlaganfall oder bei speziellen Hirntumoren
- Erkrankungen oder Verletzungen im Bereich der Augenhöhle
- Begutachtung z.Bsp. im Rahmen der Fahrerlaubnis-Verordnung